Das Schützenjahr 2010

Februar

Die Jahreshauptversammlung sollte in diesem Jahr von Kontinuität und einer auf Bestandsschutz basierten Vorgehensweise gekennzeichnet sein. Turnusgemäß standen keine Wahlen an und so konnte man entspannt die Tagesordnungspunkte angehen. Die Einzelheiten sind, wie immer, in den Protokollen zur jeweiligen Hauptversammlung nachzulesen. Für die Leser der Chronik sei hier erwähnt, dass es ein sehr gut besuchter Abend war, bei dem vor allem die Jugend aber auch unsere Schützenfrauen besonders zu erwähnen sind. Während dieser Versammlung wurde natürlich auch der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Schützenbrüder gedacht. Dieses Jahr nahmen wir Abschied von Achim Vogel, Manfred Borchert und Werner Maron.

Neben all den anderen Tagesordnungspunkten, die reibungslos und ohne große Probleme über die Bühne gingen, wurden durch unseren Schießmeister Walter Kück auch die Vereinsmeister geehrt. Hier die Gewinner des abgelaufenen Jahres:

Ergebnis der Vereinsmeisterschaften 2010
KlassePlatzNameRinge
Jugend weiblich,
freihand
1. Tanja Joschinski 114
2. Tanja Vanwersch 84
Jugend männlich,
freihand
1. Stephan Kickartz 132
2. Benedikt Lenzen 122
3. Dennis Topp 103
Damen Altersklasse,
freihand
1. Birgit Pörner 119
2. Jennifer Topp 109
3. Petra Suchowski 106
Herren Altersklasse,
freihand
1. Richard von der Lohe 131
2. Sascha Kück 124
3. Daniel Johnen 116
Damen Altersklasse,
aufgelegt
1. Helga Gunkel 144
2. Elke Baumgartner 144
3. Marianne Berg 143
Herren Altersklasse,
aufgelegt
1. Herbert Höppener 150
2. Freddy Höppener 145
3. Peter Joussen 140
Damen Senioren,
aufgelegt
1. Otti Tolsma 136
2. Maria Landvogt 128
Herren Senioren,
aufgelegt
1. Walter Kück 140
2. Willi Tolsma 120

Eine schnelle und trotzdem fruchtbringende Jahreshauptversammlung nahm ihren Lauf und kam an diesem Abend sehr früh zu einem guten Ende, an dem sich Brudermeister Norbert Pinell bei allen bedankte, die rege teilgenommen hatten.

März

Die Sonne empfing uns Schützen schon früh am Morgen des 7. März als es wieder hieß "Antreten zum Vogelschusstag". Präses Pfarrer Maqua gedachte während des Gottesdienstes aller Lebenden und besonders der Verstorbenen unserer Bruderschaft und wünschte der Schützenfamilie zum Abschluss einen erfolgreichen und gemütlichen Tag. Obwohl es ein sonnenreicher Tag zu werden schien, war es doch bitterkalt und man einigte sich darauf, nicht zu Fuß von Niedermerz nach Neu-Pattern zu ziehen, sondern erst am Ortseingang von Neu-Pattern Aufstellung zu nehmen, denn man wollte die Gesundheit der Spielleute und Schützenbrüder nicht gefährden.

Es war ein sehr guter Auftakt, als sich nach den einführenden Worten von Brudermeister Pinell gleich zwei Schülerschützen meldeten und sich um die Schülerprinzenwürde bewarben. Hiermit hatte man im Vorfeld nicht gerechnet. Der Vogel fiel auch entsprechend schnell und so hieß unser Schülerprinz Chris "BAM BAM" Engels, der mit dem 40. Schuss die Würde errang. Einen ebenso sehenswerten Kampf um die Prinzenwürde lieferten sich die Jungschützen. Hier war es Dennis Topp, der mit dem 42. Schuss den Holzvogel (z)erlegte. Der Wettkampf um die Königswürde war gekennzeichnet von sehr nervösen Teilnehmern. Man konnte dem ein oder anderen ansehen, dass er sehr gerne König von St. Matthäus Pattern werden würde, und so wurde sich auch am Gewehr verhalten. Immer wieder kam es vor, dass auch einmal daneben geschossen wurde, obwohl alle Holzvögel sehr ins Auge fielen. Zumal sie sehr liebevoll von einer Offiziersgruppe hergerichtet und von Herbert Höppener wunderschön bemalt worden waren.

Die zum Schluss übrig gebliebenen vier Bewerber schenkten sich nichts, sodass am Ende nur noch der Glücklichere gewinnen sollte. Es traf einen Schützenbruder, der sich schon lange Jahre Hoffnung auf das Amt gemacht hatte. Endlich wurde Adolf Warnecke belohnt. Er schoss den Vogel mit dem 85. Schuss von der Stange. Ein tolles Erlebnis für ihn und eine riesige Freude für alle Anwesenden, die es auch ausnahmslos dem Adolf gönnten. Es stand einer schönen Feier nichts mehr im Wege, zumal sich im Laufe der Wettkämpfe die Zahl der Besucher auf einem sehr hohen Niveau eingependelt hatte. Wir Schützen konnten nicht nur stolz auf unsere Majestäten sein, sondern auch auf den Zuspruch, den wir wieder einmal erfahren durften. Dies konnte man auch daran erkennen, dass erstmals in der Geschichte der Vogelschüsse kein Bier mehr da war, das man noch hätte ausschenken dürfen. Der Tag endete natürlich mit dem Heimweg zum Schützenkönig. Ein ansehnliches Gefolge hatte sich Richtung Heimat von Adolf und Heidi Warnecke gemacht und ließ es sich dort recht gut gehen. Es war wieder einmal die Jugend, die von der Huldigung unseres Königspaares nicht genug bekam und schon einen kleinen Ausblick auf das vor uns Liegende durchblicken ließ. Da aber auch unser König anerkannter Maßen an langes Feiern gewohnt war, stellte dies keine besondere Herausforderung für ihn dar.

Schon wenige Tage danach sollten sich unsere Schießsporttreibenden bei den Bezirksschießwettkämpfen in Freialdenhoven mit den Bruderschaften des Bezirksverbandes messen. Hier erzielte man sowohl im Einzel als auch in den Mannschaftswettbewerben sehr gute Ergebnisse, die einige Schützen für weiterführende Wettkämpfe auf Diözesanebene qualifizierten.

April und Mai

Das Fest der Kinderkommunion in Niedermerz am 11.April ist immer ein schöner Anlass, die Uniform der Schützen zu tragen. So waren es in diesem Jahr viele Schützenbrüder, die unseren Präses und auch die Kommunionkinder zu ihrer Feier begleiteten. Möge Gottes Begleitung den Kindern auch in Zukunft gewiss sein.

Vom 30. April bis zum 3. Mai fand unser diesjähriges Schützenfest in Neu-Pattern statt. Im Mittelpunkt standen selbstverständlich unsere Majestäten: Königspaar Adolf und Heidi Warnecke, Prinz Dennis Topp und Schülerprinz Chris Engels.

Wir werden vielerorts um unser Gebaren vor dem Schützenfest beneidet und uns wird in mancherlei Beziehung auch schon nachgeeifert. Die Woche des Schmückens wurde schon früh eingeleitet, denn man hatte für die Vorbereitungen einen ganzen Tag weniger Zeit. Dies kam daher, dass man sich wegen des so einladenden Datums dazu entschlossen hatte, bereits am Freitagabend mit dem Fest zu beginnen und zwar in Form eines "Tanz in den Mai"-Balles. Wer aber die Neu-Patterner kennt, der weiß, dass das kein Problem darstellte.

Professionell und wie einstudiert sondierte man, was, wer, wann zu tun hatte, und schon ging es ans Werk. Wie im Märchen von den Heinzelmännchen, so sah man hier auch über Nacht, dass die Ortschaft geschmückt war. Alle Residenzen verdienten das Prädikat "sehr gut", denn auch hier hatte man sich sehr viel Mühe gemacht und gute Arbeit geleistet. Es bleibt nicht aus, dass neben all den Arbeiten auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kam. Zunächst war es unser Schülerprinz "Bam Bam", oder richtigerweise Chris Engels, der die gesamte Truppe zu sich einlud und uns mit einer köstlichen Suppe und natürlich gut gekühlten Getränken versorgte. Mutter Silvia hatte gekocht und so ließ man es sich einfach gut gehen und alle konnten nicht nur auf gutes Tagwerk, sondern auch auf einen schönen Abend schauen. Auch unser Prinz hatte es sich nicht nehmen lassen, einen auszugeben. Er lud uns in das Haus seines Vaters ein und hier wurde ebenfalls sehr gut gefeiert, natürlich erst nach getaner Arbeit. Alle übrigen Tage kehrte man wie selbstverständlich beim Königspaar ein. Hier umsorgten uns neben Königin Heidi auch die Adjutantenfrauen, die ebenfalls immer zur Stelle waren, sobald es etwas zu tun gab. Das Schmücken der Königsresidenz ist ja immer etwas Besonderes, aber in diesem Jahr hatte man schon noch ein wenig zugelegt, denn man wollte es dem Königspaar so schön wie möglich machen. Die gesamte Front des Quelle-Shops von Adolf Warnecke wurde mit Tannengrün geschmückt und jeder, der an diesem Bauwerk vorbeikam, musste gleich zweimal hinschauen, denn es war den Männern wirklich gut gelungen.

Nachdem dann auch noch mitten im Kernort Aldenhoven die Königfähnchen über die Straße gespannt waren und alle Offiziere die Residenz begutachtet und für gut befunden hatten, konnte man auch bei Warneckes den offiziellen Abend angehen. Der ganze Hof war vollgestellt mit Bänken und Stühlen, natürlich alles zur Vorsicht unter Zelten, damit auch keiner nass werden musste. Es dauerte nicht lange, da drängten sich die Gäste und es entstand ein wohliger und lange andauernder Abend, den die Adjutanten denn auch gegen Morgen mit dem Hinweis auf ein wenig Ruhe für die Majestäten und natürlich auch sich selbst beendeten. So war dann auch die Generalprobe für das Schützenfest gut verlaufen und man konnte dem Fest getrost entgegensehen.

Wie bereits erwähnt, begann man das Fest bereits am Freitagabend mit den Umzügen durch den Ort und mit den Huldigungen der Majestäten. Da man einen sehr weiten Weg vor sich hatte, begann man auch relativ früh am Abend, denn der Beginn des Marsches war am Ortsende Aldenhovens, am ehemaligen Weg in Richtung Alt-Pattern. Hier besuchte man zuerst einmal Prinz Chris, der sichtlich aufgeregt die große Schar Marschierender erwartete, aber seine Aufgabe bravourös bestand. Nach kurzem Umtrunk und einem Ständchen zu Ehren der Majestät machte man sich auf dem Weg zur nächsten Residenz. Diese war dann die Königsresidenz, denn auch die lag bekanntlich in Aldenhoven, also genau auf dem Weg hin zum Festzelt. Hier wurde unser Königspaar in Empfang genommen. Dass zu diesem Ereignis bereits sehr viele Schaulustige den Weg säumten, war ganz ungewöhnlich, aber durchaus prickelnd und angenehm. Selbstverständlich huldigte man auch dem König Adolf mit seiner Gattin Heidi und brachte den beiden ein wunderschönes Musikstück dar, bevor man sich wieder auf den Weg machte, der dann durch Neu-Pattern zur Prinzenresidenz führte. Nach dem Festumzug ging es im Festzelt mit dem "Tanz in den Mai" los. Mit der Band "Party Express" und der speziell für diesen Abend engagierten Band "Kölsch-Fraktion", einer Gruppe aus ehemaligen Mitgliedern der "Höhner", stieg das Stimmungsbarometer schnell bis zum Anschlag und es wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Das Publikum war begeistert von der Kölner Gruppe, aber ganz besonders konnte unsere neue Musikband die Mengen begeistern. Hier ging man nicht nur auf das Publikum ein, nein, man feierte im wahrsten Sinne des Wortes miteinander, sodass selbst die zurückhaltensten Besucher mitgerissen wurden.

Schon früh am Samstagmorgen und nicht erst zum Sonntag riefen die Glocken der Kirche St. Johannes in Niedermerz zum Festgottesdienst mit der feierlichen Krönung unserer Majestäten. Pfarrer und Präses Maqua verstand es wieder einmal, uns alle auf Gott einzustimmen und diesen Teil des Festes auch mit gebührender Ehrfurcht zu begehen. Während der heiligen Messe, die musikalisch erneut bestens vom Kirchenchor Niedermerz mitgestaltet wurde, dankte er den scheidenden Majestäten für ihre Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Er segnete die Insignien und krönte den sichtlich gerührten König Adolf, dessen großer Wunsch es war, unbedingt von unserem Präses einmal als König gekrönt zu werden, zum König des Jahres 2010. Für uns alle war es ein sehr bewegender Moment, denn nicht nur Adolf und Heidi Warnecke waren sichtlich bewegt, auch unser Prinz Dennis Topp und unser Schülerprinz Chris Engels nahmen ihre Ketten mit großem Stolz entgegen. Man glaubt es kaum, aber dies sind die Momente, die eine ganze Bruderschaft für einen ganz langen Zeitraum zehren und aufleben lässt.

Auf dem anschließenden Umzug zum Festzelt machten wir nicht nur einen kleinen Zwischenstopp am Ehrenmal in Neu-Pattern, sondern nahmen uns für diese kleine Feierstunde die notwendige Zeit, um aller verstorbenen Freunde zu gedenken. In seiner kurzen Ansprache schloss Brudermeister Norbert Pinell nicht nur die verstorbenen Schützen der beiden Weltkriege ein, sondern erinnerte auch an alle, die uns seit dieser Zeit verlassen hatten. Er fand durchaus auch mahnende Worte, die uns alle zum Gedenken und zur Vorsicht aufriefen. Anschließend legte er unter den Klängen des "Guten Kameraden" einen Kranz nieder. Der Frühschoppen im Festzelt rundete den Vormittag ab. Es war zwar kein außergewöhnlicher Frühschoppen, aber immerhin vom Datum her ein ganz besonderer. Das hatten sich auch einige Offiziere gedacht. Es waren Ralf Lieven und Thomas Windisch, die sich unter der Führung von Freddy Höppener auf den Weg machten, um die durch randalierende Maijungen etwas verunstaltete Königsresidenz wieder herzurichten. Nach getaner Arbeit kehrten die drei zurück und schlugen im Festzelt unter Absingen des Liedes "Der Mai ist gekommen" für die anwesenden Kellnerinnen als kleines Dankeschön für ihre liebevolle Bedienung je einen Maistrauß auf. Alle Anwesenden waren hocherfreut, aber unsere Bedienungen waren sprachlos.

Am frühen Abend versammelte sich ein stattliches Gefolge im Haus des Königspaares. Das Haus eines jeden Königs ist bei solchen Anlässen einfach zu klein und so war es auch beim diesjährigen Königspaar. König Adolf hatte aber vorgesorgt. Hatte man bereits zum Schmücken den ganzen Hof mit Zelten versehen, so hatte Adolf kurzerhand beschlossen, diese Zelte stehen zu lassen und das gesamte Gefolge hier zu empfangen. Mit bangen Blicken zum Himmel machten wir uns alle zunächst richtig Sorgen, ob wir den weiten Weg zum Festzelt auch ohne Regen überstehen würden. Aus diesem Grunde stellte Adjutant Freddy Höppener auch etwas früher als geplant die Reihenfolge des Gefolges auf und der gesamte Festzug machte sich rechtzeitig auf den Weg ins Festzelt zum großen Königsball, der Regen verschonte uns zum Glück an diesem Abend noch. Aufgrund des großen Gefolges und der zahlreich erschienen Gastvereine - hier ist zu erwähnen, dass die Freunde von Mauritius Freialdenhoven mit ihrem Kaiserpaar Lenzen erstmalig zu Besuch waren und gleich ihr Fahnenschwenkercorps mitbrachten - war auch an diesem Abend das Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt. Es sollte ein absolut gelungener Abend werden. Neben vielen Gratulationen unserer Gäste machten auch die Schützenfrauen wieder mit einem schwungvollen Tanz und einem gekonnten Auftritt als "Kastelruther Spatzen" auf sich aufmerksam. Da König Adolf ein absoluter Fan dieser Gesangstruppe ist, war ihm die Freude mehr als anzumerken, als die Damen mit diesem hervorragenden Auftritt dem Königspaar ihre Aufwartung machten. Aber auch unsere Jungschützenabteilung ließ es sich nicht nehmen, für unsere Majestäten eine Einlage zu bringen, die mit riesigem Applaus bedacht wurde.

Den Höhepunkt des Abends stellte jedoch traditionell der Königswalzer um Mitternacht dar. Auch an diesem Abend zeigte sich, dass die Tanzkapelle "Party Express" ein wahrer Glücksgriff war. Zu den Dankesworten unseres Brudermeisters und gekonnt musikalisch begleitet marschierten unsere Offiziere geschlossen in das Festzelt und nahmen Aufstellung für den bevorstehenden Königswalzer. Königin Heidi hatte einige Offiziere auserwählt, mit denen sie den Walzer tanzen wollte, und so ergab sich ein schöner Reigen, dem sich anschließend auch alle anderen Majestäten der Bruderschaft anschlossen und somit ein sehr schönes Bild entstehen ließen, ganz so nach dem Geschmack der meisten anwesenden Schützenfreunde. Der Abend fand somit natürlich nur seinen offiziellen Abschluss, denn voll des Lobes und voller Begeisterung wollte so schnell keiner, zumindest kein Einheimischer, den Ball verlassen und selbst das Königspaar verließ, selbstverständlich in stattlicher Begleitung, das Festzelt erst in den frühen Morgenstunden.

Auch der Sonntagmorgen begann mit dem Besuch der heiligen Messe in Niedermerz. Hier waren es doch recht viele Schützen und besonders zu erwähnen gilt hier, dass die Jungschützen den "Alten" an diesem Morgen als Vorbild dienen mussten, die sich zum Gottesdienst in der Kirche einfanden und die Zeit zu einer kurzen Besinnung nutzen wollten. Ein kleiner Frühschoppen schloss sich an und hier musste man dann auch feststellen, dass der Samstagabend doch nicht so ganz ohne Komplikationen verlaufen war, denn die Nachricht von mehreren Unfällen, die sich auf der Tanzfläche oder auch sonst wo innerhalb des Zeltes zugetragen haben sollten, machten schnell die Runde. Von Knochenbrüchen und Zerrungen war die Rede, alles wohl sehr unangenehme Zwischenfälle. Wir wünschten allen Betroffenen schnelle und gute Genesung.

Am frühen Nachmittag hieß es dann auch schon Aufstellung nehmen zum Festzug durch den Ort. Es hatte bereits am Vormittag und auch am frühen Nachmittag wie aus Eimern gegossen und auch zur Umzugszeit regnete es immer noch, sodass man kurzerhand beschloss, den Festzug um eine halbe Stunde zu verlegen. So kam es dann auch, dass nach kurzer Wartezeit der Regen nachließ und auch wieder die Sonne schien. Wie gewohnt, so hatte man auch in diesem Jahr einen schönen und sehenswerten Festzug auf die Beine gestellt. Ein Geschenk seiner Freunde aus Niedermerz an den König war die Gestellung einer Kutsche und so kam es, dass seit einigen Jahren noch einmal Majestäten mittels Kutsche durch den geschmückten und sehr gut besuchten Ort geführt wurden. Wir wurden allerorts bewundert, ganz besonders unsere liebe Königin Heidi. Nach dem Vorbeimarsch, einer Ansprache unseres Brudermeisters Norbert Pinell und dem Deutschlandlied ließen wir den Tag bei musikalischer Unterhaltung in gemütlicher und zwangloser Atmosphäre im Festzelt ausklingen. Alle Gäste konnten sich mit Ruhe und Gelassenheit an der gut bestückten Cafeteria der Schützenfrauen erfreuen ganz ohne Zeitdruck und ohne einen bevorstehenden Ball im Hinterkopf haben zu müssen. So kam dann auch was kommen musste. Der Sonntag wurde zu einem ganz gemütlichen Tag, an dem man das Unterhalten bis in den frühen Abend ausdehnte. Unsere Jungschützenabteilung übernahm an diesem Abend das Heimbegleiten der Majestäten. Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen, denn man konnte den König dazu bewegen, an einer Außenstelle seines Reiches in einem sogenannten "Stüffje" eine längere Rast einzulegen. Das hatte zur Folge, dass sämtliche Jungoffiziere nebst König erneut nicht allzu viel Nachtruhe genießen durften.

Schon war es Montag, der letzte Tag unseres Schützenfestes. Wir begannen wie immer mit einem Dankgottesdienst in der Matthäus-Kapelle. Hier waren es jetzt die Jungschützen, die konditionell nachgelassen hatten und etwas schwächelten. Trotzdem konnte Präses Maqua vor einer ansehnlichen Gläubigenschar unserem Herrgott Dank sagen für ein gelungenes und harmonisches Schützenfest. Nach einem kurzen Umzug versammelten sich alle wieder im Festzelt, wo der außerordentlich gut besuchte musikalische Familienfrühschoppen den Schlusspunkt des Festes bildete. Man sah bei allen Verantwortlichen in frohe und zufriedene Gesichter und so war die Stimmung entsprechend ausgelassen. Als auch dieser Tag bei guter Stimmung in den Abendstunden ausklang - ohne zu berücksichtigen, dass hier viele erneut den König über den Umweg "Stüffje" auf seinem Heimweg begleiteten - waren sich alle einig, in diesem Jahr wieder ein rundum gelungenes Schützenfest erlebt zu haben.

Freude und Leid liegen nahe beieinander. Hatte man hier und da noch das Thema "Schützenfest" zwischen, über das man sich allerorten freute, so ereilte unsere Bruderschaft am 13. Mai eine sehr traurige Nachricht: Unser Offizier und langjähriges Vorstandsmitglied Karl Heinz Theilig war nach langer Krankheit gestorben. Obwohl man sich durch seine schwere Krankheit auf ein baldiges Ableben schon hatte einstellen können, so war es trotzdem ein Schock, der durch die Reihen ging, denn einen so jungen und engagierten Freund zu verlieren, war für uns alle nicht einfach.

Vielleicht war es der Tod unseres Kameraden, der uns mit sehr vielen Offizieren am 19. Mai zum Besuch der Schützenwallfahrt in Ralshoven anregte, denn wir waren hier sehr stark vertreten und bedankten uns während der von Präses Pfarrer Maqua zelebrierten heiligen Messe, bei der Gottesmutter für all ihren Beistand.

Nicht genug des Dankes, denn schon am 25. Mai besuchten wir sehr gerne die von der Frauengemeinschaft organisierte Maiandacht in unserer Matthäus-Kapelle.

Am Wochenende um den 30. Mai besuchten wir unsere Freunde aus Neu-Lohn bei ihrem Schützenfest im Kirchspiel. Schon traditionell beteiligten wir uns am Krönungsgottesdienst und wie selbstverständlich auch und hier in großer Anzahl am Festzug und am sonntäglichen Königsball. Schon seit einigen Jahren lassen wir uns auch mit einer guten Anzahl an Schützen auf dem montäglichen Frühschoppen der Lohner Freunde blicken, wo wir nicht nur gern gesehene Gäste sondern inzwischen herzlich empfangene Freunde sind.

Juni

Der Donnerstag, 3. Juni, rief uns schon sehr früh zur Kirche nach Niedermerz, denn es war wieder Fronleichnam. Mit einer beachtlichen Anzahl an Frauen und Männern nahmen wir am Gottesdienst und auch an der Prozession durch den geschmückten Ort teil. Anschließend begaben wir uns zum Brudermahl nach Aldenhoven in die Gaststätte "Zur Palme", um dort gemeinsam zu frühstücken.

Ähnlich wie der Lohner Ausgang begehen wir auch den Ausgang nach Aldenhoven. So besuchen wir auch hier schon seit vielen Jahren fast alle Aktivitäten der Sebastianer aus Aldenhoven. Angefangen vom großen Zapfenstreich über Krönungsmesse, Festzug und auch zum Königsball waren wir am ersten Wochenende im Juni bei den Aldenhovenern mit einer jeweils großen Abordnung zugegen. Selbst am Frühschoppen am Montagmorgen konnten wir uns sehen lassen und mit viel Freude den Kirmesausklang in Aldenhoven miterleben.

Auch seit einigen Jahren pflegen wir sehr gute und sehr freundschaftliche Beziehungen zur St. Ursula Schützenbruderschaft aus Dürboslar und zu dem dort ansässigen Trommlercorps Blau Weiß. Es ist keine Verpflichtung, sondern eine Freude, dort auch an fast allen Tagen ihres Festes zugegen zu sein. Angefangen mit dem Zapfenstreich über Krönungsmesse, Festzug am Nachmittag bis zum Besuch des Königsballes am Montagabend waren wir an allen Festveranstaltungen bestens vertreten. Sogar der Ball am Samstagabend wurde von unserer Jungschützenriege bestens besucht. Das große Engagement unserer Bruderschaft in Dürboslar blieb natürlich nicht unbemerkt und so konnten wir in Bezug auf Freundschaftsfestigung einen guten Schritt nach vorne tun.

Es war der Wunsch der Familie von Karl Heinz Theilig, dass Karl Heinz in aller Stille beerdigt werden sollte und diesem Wunsch kamen wir selbstverständlich auch nach. Trotzdem wollten wir uns angemessen von unserem Freund verabschieden und so hatten wir eigens eine Gedenkmesse mit Präses Pfarrer Maqua verabredet. Es war am Samstag, den 26. Juni, als sich das Offizierscorps in der Kirche zu Niedermerz einfand und während des Gottesdienstes ihres verstorbenen Mitgliedes gedachte. Anschließend begab man sich in einem Trauermarsch zum Friedhof und unter gefühlvollen Worten unseres Brudermeisters Norbert Pinell hatte ein jeder noch einmal die Gelegenheit sich von Karl Heinz zu verabschieden. Alles Gute, Karl Heinz.

Juli

Das sollte aber für uns nicht der einzige sehr schwerwiegende Abschied werden, denn schon wenige Wochen nach dem Gedenken an Karl Heinz Theilig ereilte uns die nächste schlimme Nachricht. Ende Juli verstarb unser Chef des Fahnenoffizierscorps und Vertreter der Offiziere im Vorstand Walter Fiedler nach lang ertragener schwerer Krankheit. Ein weiterer Schock für unsere Bruderschaft, denn Walter war auch ein absoluter Aktivposten bei uns und ganz besonders bei den Jugendlichen beliebt, denen er jahrelang als deren Vorsitzender gedient hatte. Wir trugen Walter auf Wunsch der Familie in Zivil mit einer kleinen Abordnung zu seiner letzten Ruhestätte und verabschiedeten uns ohne die übliche Zeremonie. Auch hier wurden wir den Wünschen der Familie nach einer ruhigen Beerdigung selbstverständlich gerecht. Wir beschlossen auch hier, für unseren Freund eine separate Abschiedsfeier zu einem späteren Zeitpunkt abzuhalten.

August

Nach der wohlverdienten Sommerpause begann unser Offiziercorps mit etwas Lehrreichem und etwas Vergnüglichem. Es stand der Jahresausflug auf dem Programm. Dieser, von unseren Offizieren Willi Tolsma, Sven Erkens und Willi Topp geplante Ausflug, führte uns am 28. August nach Vogelsang. Hier konnten wir bei nicht gerade schönem Wetter diese damals unter dem Nazi-Regime gebaute Ausbildungshochburg kennenlernen und in einer eindrucksvollen Führung erleben und erzählt bekommen, was hier seinerzeit abgelaufen war. Die Bausubstanz war sehr gut erhalten und wir machten uns ein Bild von den Abläufen, die in der dunklen Geschichte hier stattgefunden hatten. Viele von uns hatten dieses naheliegende Mahnmal noch nicht aus der Nähe gesehen und so war es dann auch eine sehr gute Wahl, die unsere Organisatoren getroffen hatten. Am frühen Nachmittag, die Zeit war noch nicht so weit fortgeschritten, beschlossen wir, noch das naheliegende Kloster Mariawald aufzusuchen. Hier stärkten wir uns mit einem selbstgebrauten Bier und machten ein wenig Rast, bevor wir uns mit dem Bus auf den Heimweg machten, wo wir uns im "Haus Pattern" einfanden, um den Abend ausklingen zu lassen. Es war ein kleines Buffet vorbereitet und so sollte es an nichts fehlen. Der Tag war gelungen und man konnte zufrieden sein.

Bereits am nächsten Tag, dem 29. August, machten wir uns früh am Morgen auf den Weg nach Niedermerz, um hier dem Pfarrpatron der Pfarre Niedermerz zu gedenken und gemeinsam mit den Niedermerzern das Patronzinium des heiligen Johannes des Täufers zu gedenken. Es war ein guter Gottesdienst, der begleitet vom Kirchenchor und einem gut aufgelegtem Pastor Maqua uns allen sehr gut tat.

September

Am 10. September begann das Bezirksbundesfest in Titz. Hier waren wir selbstverständlich schon am Freitagabend zu Gast, denn schließlich wurde auf dem Festkommers nicht nur die Bezirksstandarte von der Bruderschaft Welldorf nach Titz übergeben, sondern es wurden auch die neuen Majestäten geehrt. Hier gehörte auch unsere junge Bezirksprinzessin Jennifer Topp dazu. Es waren trotzdem nicht allzu viele Offiziere, die den Weg nach Titz aufnahmen, was die allgemeine Stimmung jedoch nicht trüben sollte. Zumindest ließen es sich die Anwesenden wegen der immer gut gelaunten Jenny nicht anmerken. Anzumerken ist hier aber, dass man einem eher durchschnittlichen "Großen Zapfenstreich" beiwohnte, wo nicht nur der Kommandeur, Bezirksgeneral Emmerich, sondern auch die Musikkapellen wohl nicht ihren besten Tag erwischt hatten.

Das Wetter meinte es am darauffolgenden Sonntag, dem 12. September, auch nicht besonders gut mit der ausrichtenden Bruderschaft aus Titz. Den ganzen Tag über war es mehr oder weniger regnerisch. Lediglich zum Termin, als sich der Festzug aufstellte, hellte es sich ein wenig auf und man konnte den Umzug wagen. Alle Bruderschaften waren anwesend und so setzte sich ein imposanter Festzug in Bewegung. Nach etwa drei viertel der Strecke aber begann es erneut zu regnen und die Freude, die allen Teilnehmern anzumerken war, wurde erheblich getrübt. Trotzdem konnte man der Bruderschaft Titz ein großes Kompliment ausstellen, denn sie hatten ein schönes Fest auf die Beine gestellt und dabei die Majestäten und hier auch besonders unsere Bezirksprinzessin Jennifer Topp in den Mittelpunkt gestellt.

Ende September sind immer mehrere Auftritte hintereinander zu tätigen, weil schon seit vielen Jahren das Schützenfest in Freialdenhoven und das Erntedankfest in Niedermerz zusammenfallen. In Freialdenhoven besuchten wir zunächst am 24. September den dort stattfindenden Majestätenball. Der hieß so, weil man in diesem Jahr keine Majestät ermitteln konnte, und so fungierte, weil dies in den Freialdenhovener Statuten steht, Brudermeister Gottfried Meyer als kommissarischer König. Unser Besuch war zunächst sehr dürftig, sehr zum Leidwesen unseres Königspaares Heidi und Adolf Warnecke, denn viele Offiziere fanden es nicht für nötig, sich an diesem wichtigen Ausgang zu beteiligen. Nachdem unsere junge Riege einen Schießwettkampf beendet hatte, stießen hier noch einige zu uns, sodass wir dann letztendlich doch noch eine ansehnliche Truppe zusammen bekommen hatten. Wir wurden hier sehr herzlich aufgenommen und verlebten einen kurzweiligen schönen Abend bei unseren Freunden von Mauritius Freialdenhoven.

Am Abend des 25. September fanden wir uns in der Pfarrkirche zu Niedermerz ein, um nun endgültig Abschied zu nehmen von unserem Freund Walter Fiedler. Wir besuchten die heilige Messe, zu der auch einige Schützenkameraden aus Neu-Lohn gekommen waren, und begaben uns anschließend in einem Trauermarsch zum Friedhof um Lebewohl zu sagen. Erneut musste Brudermeister Norbert Pinell alle Kraft zusammennehmen, um seine eigene Ergriffenheit im Zaum zu halten und die richtigen Worte zum Abschied von Walter Fiedler zu sagen. Auch dir, lieber Walter, von hier aus alles Gute auf deinem neuen nun eingeschlagenen Weg.

Das Leben ging weiter und wir mussten Umstellen von Trauer auf erneutes Feiern, denn es hieß, die Festzüge in Freialdenhoven und Niedermerz zu besuchen. So fanden wir uns sonntags zunächst in Freialdenhoven und später auch in Niedermerz ein, um in einer jetzt doch ansehnlichen Zahl an Offizieren die Festzüge jeweils mitzugestalten.

Es wurde mal wieder Zeit etwas Praktisches zu tun und so hatte man im Vorfeld beschlossen, das "Haus Pattern" umzubauen. Hier sollte der Unterstellplatz, der außen vor dem Eingang vorhanden war, genutzt werden und in die Inneneinrichtung integriert werden, indem man neue Außenmauern errichtete und somit auch einen separaten Raum für Buffet etc. schaffen würde. Geplant wurde die ganze Maßnahme in einigen Sitzungen eines eigens hierfür einberufenen Ausschusses. Die Umsetzung der Maßnahme sollte Ende September angefangen werden. Herbert Höppener war derjenige, der sich hier mit der sogenannten Bauleitung befasste und sämtliche Arbeiten und Aktionen koordinieren sollte. Der Anfang war schnell gemacht und ganz euphorisch waren auch bei den ersten Abbrucharbeiten sehr viele helfende Hände zur Stelle. Während die Abbrucharbeiten in Windeseile durchgeführt waren, sollten die eigentlichen baulichen Arbeiten aber eine geraume Zeit in Anspruch nehmen, nicht zuletzt, weil es immer weniger Arbeiter waren, die sich bereit erklärten mitzumachen. Trotzdem wurde immer weiter gearbeitet und der Rohbau war noch kurz vor dem Einbruch einer Frostperiode fertiggestellt. Herbert Höppener war mit der getanen Arbeit, nicht aber mit der Beteiligung der Schützen zufrieden.

Oktober

Zwischendurch galt es aber auch noch den obligatorischen Ausgang zum Erntedankfest im Weiler Langweiler zu begehen. Dieser fand, wie immer am ersten Sonntag im Oktober statt, das war in diesem Jahr der 3. Oktober. Gegen 10 Uhr fanden sich viele Offiziere bei Franz Mürkens ein, um anschließend gemeinsam zur Scheune im Hofe Kokerols zu marschieren und hier gemeinsam mit den Priestern den Einmarsch und anschließend die heilige Messe zu begehen. Es war erneut eine eindrucksvolle Kulisse, die sich den Akteuren bot, obwohl man einen kleinen Rückgang der Gläubigen auch hier zu verzeichnen hatte. Nichtsdestotrotz war es ein gelungenes Erntedankfest und neben dem Dank für Gottes Wohlwollen konnte man auch ein wenig innehalten und einmal der sonst allzu selbstverständlichen Kleinigkeiten gedenken, die uns im Alltag so sehr helfen. Im Anschluss an die Messfeier wurde auf dem Weiler wiederum traditionell gemeinsam zu Mittag gegessen und man ließ sich auch Kaffee und Kuchen bestens schmecken. Es schmeckte unserem König Adolf sehr gut, denn er hielt es außergewöhnlich lange aus auf dem Weilerfest, worauf sich die Jugend unseres Offizierscorps selbstverständlich verpflichtet sah, dem König so lange Gesellschaft zu leisten, wie es ihm gefiel.

Ende des Monats Oktober, nämlich am 29., traf man sich mit den Lohner Schützen zum alljährlichen Kameradschaftstreffen mit Schützenfrauen. Dieses Mal waren wieder die Matthäus-Schützen Ausrichter und so hatte man sich eine schöne Feier ausgedacht. Sehr schmuck hergerichtet durch unsere Frauen strahlte das von außen sich noch immer im Rohbau befindende "Haus Pattern" innen in schönen Glanz und man konnte die Kameraden aus Lohn empfangen. Es hätte einem schönen Abend nichts im Wege gestanden, wenn doch einige Schützen aus unseren Reihen mehr gekommen wären, und so musste Brudermeister Norbert Pinell feststellen, dass doch viele fehlten, wenn auch der harte Kern durch Krankheit und sonstige private Feierlichkeiten sehr geschwächt angetreten sei. Man ließ sich die Laune nicht verderben und feierte gemeinsam einen sehr schönen Abend. Konditionell hatte man wohl den Lohner Freunden einiges voraus, denn sehr früh für derartige Feierlichkeiten, nämlich gegen 1 Uhr, mussten unsere Offiziersfreunde aus Lohn die Segel streichen. Trotzdem kam man insgesamt überein, dass es ein gelungener Abend war.

November

Wie in jedem Jahr, so war auch in diesem Jahr der am 12. November stattfindende Martins-Umzug bestens vorbereitet und alles für die kleinen Besucher hergerichtet. Man hatte wieder mehr als 500 aus Weißbrotteig gebackene Martinsgänse bestellt und zusammen mit einigen Süßigkeiten sowie Obst in einer Tragetüte zusammengepackt, um allen Kindern aber auch älteren Menschen über 75 Jahre eine Freude zu bereiten. Was aber am eigentlichen Martinstag geschah, war nicht so schön, denn am Abend des Umzuges regnete es derart schlimm, dass an einen Umzug gar nicht zu denken war. So beschloss man kurzerhand, die Ausgabe der Martinstüten vorzunehmen unter den Klängen der Musik der beiden Spielmannszüge aus Pattern und Niedermerz. Diese Maßnahme war notwendig, um die Gesundheit der Kinder und deren Eltern nicht zu gefährden. Schade, dass eine solche Arbeit, die man sich für die Kleinsten unserer Gemeinschaft gemacht hatte, derart im wahrsten Sinne des Wortes "ins Wasser" fiel.

Herbstdelegiertentagung in Hoengen und somit gleichzeitig Abschied nehmen von Jennifer Topp als Bezirksprinzessin. Bei kaltem Wetter fanden sich einige Offiziere in einer noch kälteren Hoenegener Kirche ein, um gemeinsam das letzte große Auftreten unserer Bezirksprinzessin zu begleiten. Man fror erbärmlich und es konnte keinerlei Stimmung aufkommen und so war es dann ein echt kalter Abschied unserer lieben Bezirksprinzessin Jennifer Topp. Seit vielen Jahren war es erstmalig wieder, dass kein Bezirksmajestätenamt an unsere Bruderschaft fiel. Schade, aber auch wir waren in der Lage, es allen neuen Würdenträgern von Herzen zu gönnen.

Dezember

Ein letzter Auftritt im ablaufenden Jahr stellte die "Besinnliche Nachtwanderung" am 4. Dezember dar. Ein eiskalter Wintereinbruch in der Woche zuvor machte es schon allen sehr schwer, sich auf die Nachtwanderung vorzubereiten. Die Meldung, dass die Wege zwischen Lohn und Aldenhoven mit großen Schneemassen zugeweht waren, ließen alle Hoffnungen auf eine gute Wanderung sinken. Trotzdem traf man sich am Abend um 18:30 in der Matthäus Kapelle, um gemeinsam nach Niedermerz zu ziehen und dort zunächst die heilige Messe mitzufeiern. Nach dem Schlusssegen wünschte unser Präses Pfarrer Maqua allen Wanderern noch eine gute Weggemeinschaft. In einer kurz abgehaltenen Absprache einigte man sich auf einen kurzen Rundwanderweg von Niedermerz nach Pattern, wo man alle dort vorhandenen Wegekreuze besuchen wollte und trotzdem die von Jürgen Berg erneut hervorragend zusammengestellten und vorbereiteten Gebete und Gesänge zum Lobe des Herrn vorbringen wollte. So erlebten die Tapferen dann trotz der sehr widrigen Umstände eine ansehnliche und allen gefallende Nachtwanderung, die ihren Abschluss gegen 22:30 Uhr wieder in der St. Matthäus Kapelle fand. Brudermeister Norbert Pinell dankte allen Teilnehmern, die es sich trotz der kalten Zeit nicht hatten nehmen lassen, einige Stunden der Besinnung und des Miteinanders zu verbringen. Es war nur schade, dass die Bruderschaft aus Aldenhoven jetzt erstmalig ganz auf die Teilnahme verzichtete und somit eine nicht unerhebliche Lücke hinterlassen wird. Auch hätte dem Ganzen ein kleiner Abschiedstrunk einen besonderen Rahmen gegeben, aber dies hatten die Verantwortlichen unserer Bruderschaft dann doch wohl ganz einfach vergessen.

Januar

Das Schützenjahr wurde auch in diesem Jahr erneut mit einer Feier der Schützenfamilie beendet. Hierzu trafen sich wieder einmal über 100 Schützenfrauen und -brüder am 8. Januar 2011 im "Haus Pattern", um gemeinsam einige schöne Stunden zu verbringen. Da auch an unserer Bruderschaft der Sparzwang nicht vorbeigegangen ist, musste man sich mit einer abgespeckten Feierversion begnügen. Auf die sogenannten Auftritte der "Externen" hatte man in diesem Jahr ganz verzichtet und alles in Eigenregie auf die Beine gestellt. Lediglich für die altbewährte Hilfestellung bei der Bedienung hatte man auf unsere Freunde Familie Erkens zurückgegriffen. Aus familiären Gründen konnte leider unser Brudermeister Norbert Pinell nicht anwesend sein und so war es an unserem ehemaligen Brudermeister Freddy Höppener, die Worte zur Begrüßung vorzutragen. In altgewohnter Manier konnte er sehr viele Jugendliche unter den Gästen ausmachen, als er in seiner Ansprache das abgelaufene Jahr noch einmal Revue passieren ließ. Er dankte allen, die sich in irgendeiner Weise am Bruderschaftsleben beteiligt hatten, und wünschte nicht nur einen schönen harmonischen Abend, sondern auch allen Mitgliedern, deren Familien und der gesamten Bruderschaft Gottes Segen für das neue Jahr 2011.

Man konnte an diesem Abend feststellen, dass es auch ohne großen Aufwand geht, denn die Anwesenden hatten allesamt ihre Freude und kamen bei guten Gesprächen und allerhand kulinarischen Köstlichkeiten auf ihre Kosten. Ein schöner gelungener Abend nahm seinen Verlauf. Erst gegen 6 Uhr morgens machten die hartgesottenen Jungschützen Dennis Topp, Sven Erkens und Marcel Höppener das "Haus Pattern" zu und schlossen mit der Türe zum "Haus Pattern" gleichzeitig auch den, wie man zunächst allgemein dachte, letzten Teil des Schützenjahres ab.

Anders als sonst, so musste die Bruderschaft nach dem "Gemütlichen Abend" noch eine weitere offizielle Veranstaltung durchführen, denn man hatte den für Herbst 2010 vorgesehenen Tag der Vereinsmeisterschaften wegen eines Wasserschadens im Schießstand absagen müssen. So kam es, dass wir uns alle am 4. Febuar 2011 noch einmal zusammenfanden, um die neuen Vereinsmeister und den Ehrenkönig zu ermitteln. Hier war man wegen fehlender anderer Möglichkeiten auf den Freitag ausgewichen und gerade das sollte sich als Glücksgriff herausstellen. Es fand sich im Laufe des Abends eine große Menge an Schützenschwestern und -brüdern ein, um den Schießsport, aber auch der gemütlichen Unterhaltung zu frönen. Die Stimmung war jedenfalls gut, auch wenn man vom Hören und Sagen her erfahren musste, dass die Schießergebnisse nicht überall sehr ansprechend waren. Die Ergebnisse konnten leider nicht ermittelt werden, da ein kleiner Fehler in der Auswertungsmaschine ein sauberes Auswerten unmöglich machte. So entschied dann auch die Kommission um Schießmeister Walter Kück und seinen Stellvertreter Peter Joussen herum kurzerhand, dass unser Schützenbruder Richard von der Lohe sämtliche Schießscheiben zwecks Auswertung mit nach Hause nehmen sollte, um dort dann die Ergebnisse zu ermitteln. Was aber an diesem Abend unbestritten und zweifelsfrei ermittelt werden konnte, war der Ehrenkönig. Hier trafen viele ehemalige Könige aufeinander und lieferten sich einen schönen und sehenswerten Wettkampf, der nach dem 30. Schuss unseren Schützenbruder Walter Böttcher als Ehrenkönig darbot. Ein guter Ehrenkönig, ein gelungener Abend und viele zufriedene Schützen, so lautete das Ergebnis des Abends.

Und so können wir auch in diesem Jahr auf ein sehr gefülltes und erfülltes Jahr zurückblicken, Danke sagen und weiterhin auf Gottes Beistand hoffen.